Hi Gabi,
wenn Du dem Wels einen Gefallen tun möchtest, gönn ihm 'nen Unterschlupf!
Damit ersparst Du ihm den großen Stress, den ein Leben unter greller Beleuchtung für ihn bedeutet. Wär dann auch artgerechter.
Über kurz oder lang kann er an sowas kaputtgehn. Wär doch sehr schade!
Röhre muss nicht sein - eine große Wurzel, unter der er sitzen kann, tuts auch. Wurzelholz braucht er eh' für seine Verdauung.
Es gibt viele Welse, die sehr lichtscheu sind. Ich finde, wir haben die Pflicht, ihnen dementsprechende Umgebung zu bieten.
Ganz besonders bei Wildfängen - und das sind wohl fast alle hier lebenden 239er.
L239 Nachzuchten hatte ich noch nicht - die Tiere wachsen noch.
Gruß, Indina
Hier ein Haltungsbericht von Cocker, der die Art auch nachgezogen hat:
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Ancistrinae sp. L239
Kurzbeschreibung der Haltungsbedingungen
Identifikation der Art erfolgte nach DATZ Sonderheft „L-Nummern“ so wie nach AQUALOG
Grundsatz:
Um eine fundierte und allgemein gültige Haltungsrichtlinie aufzustellen, mangelt es momentan noch an grundlegenden Kenntnissen über das Verhalten der L239. Ich fasse hier lediglich meine eigenen Erfahrungen sowie die Rückschlüsse aus den wenigen, bislang von mir dokumentierten Verhaltensweisen zusammen.
Beckengröße und Einrichtung
L239 ist ein versteckt lebender Fisch aus dem oberen Orinoco. Mit einer vermuteten Endgröße von max. 12 cm (Fortpflanzungsfähig Männchen ab ca. 7, Weibchen ab ca. 9cm), gehört also zu den kleineren Arten. Das Territorialverhalten der Männchen ist ausserhalb der Brutpflege nur schwach ausgeprägt, als Revier wird ein kleiner Beriech von etwa einfacher Körperlänge im Radius beansprucht, in dessen Mittelpunkt sich die bevorzugte Höhle bzw. das bevorzugte Versteck im Holz befindet. Die Haltung eines Paares im 60cm-Artbecken ist daher als Mindestanforderung anzusehen, für 2-4 Paare eignen sich Becken von etwa 120 Liter Inhalt an aufwärts.
Die Einrichtung sollte aus einem Sandboden und Wurzelaufbauten, diese möglichst bis zur Wasseroberfläche, bestehen. Auf Pflanzen kann bzw. muss gänzlich verzichtet werden. Gleiches gilt für die Beleuchtung des Beckens.
Als weitere Einrichtungsgegenstände empfehle ich, eine der Anzahl der Männchen entsprechende Zahl von Tonröhren im Becken zu verteilen.
Wasserwerte und Temperatur
Zur Haltung empfehle ich eine durchschnittliche Temperatur von 26 Grad. Für Zuchtversuche kann diese zeitweilig erhöht werden.
Das Wasser ist sehr weich und leicht sauer zu wählen, bei einem max. LW von 250 und einem durchschnittlichen pH-Wert von 6.5 Zur Nachzucht sind diese Werte dann entsprechend zu verändern (siehe auch Zuchtbericht).
Fütterung
Die Tiere ernähren sich von so ziemlich allem, was für sie abfällt. Besondere Vorlieben konnte ich nicht feststellen, allenfalls eine gewisse Schwache für gefrorenes Muschelfleisch.
Holz wird in weniger Fütterungsintensiven Zeiten auch gefressen.
Anmerkungen
Diese scheue Art ist wohl erst durch die blaustichigen Bilder bei Planetcatfish so bekannt geworden, sind die Tiere doch sonst eher unscheinbar. In sehr weichem, sauren Wasser gehalten offenbaren Sie erst ihre volle Pracht mit den hellblauen Flossenrändern und dem bläulich schimmernden Körper.
Generell eine Art, die in einem Artbecken gepflegt werden muss, welches möglichst nicht oder kaum beleuchtet werden sollte. Zur erfolgreichen Zucht kann die Anmischung von Schwarzwasser ebenfalls empfohlen werden.
http://l-welse.com/forum/showthread.php ... light=L239